Erkenntnisse über das Bewusstsein
Der Arbeitsbreich des Gehirns wird in zwei Bereiche untergliedert, das Bewusstsein und das Unterbewusstsein.
Eine Besonderheit ist das ICH-Bewusstsein, die Entstehung eines "Selbst".
Das Unterbewusstsein
Das Unterbewusstsein ist für die meisten Menschen nicht direkt zugänglich. Ausnahmen findet man z.B. bei Menschen mit
Savant-Syndrom (Inselbegabung),
den sog. Savants. Durch den Zugang zum Unterbewusstsein verfügen Sie über enorme Fähigkeiten.
Sie können komplexe Rechenoperationen in wenigen Sekunden ausführen, für die ein herkömmlicher Computer Minuten
oder Stunden benötigt (Daniel Tammet), oder eine komplette Stadt aus dem Gedächtnis 1:1 maßstabs- und detailgetreu
nachzeichnen (Stephen Wiltshire), oder den Inhalt von 12.000 Büchern auswendig wiedergeben (Kim Peek), oder 70
Sprachen sprechen und schreiben (Ziad Fazah), sowie eine neue Sprache in nur 1 Woche in Wort + Schrift erlernen
(Daniel Tammet), oder sich an jede Sekunde ihres Lebens seit ihrer Geburt erinnern (Orlando Serrell).
Die namhaften Gehirnforscher Allan Snyder, Robin Young und Gerhard Roth sind davon überzeugt, dass alle Menschen
zu Spitzenleistungen fähig sind. Nur ein Filtersystem verhindert, dass wir auf unsere gespeicherten Daten
im Unterbewusstsein direkt zugreifen können. Dieses System filtert, sortiert und ordnet alle eingehenden Daten
nach ihrer Wichtigkeit und Aktualität. Sehr wenige und nur die wichtigsten Informationen und Entscheidungen werden
schließlich an das Bewusstsein weitergegeben.
Bei hochbegabten Menschen ist dieses Filtersystem durchlässiger. Sie können so leichter und schneller auf
Informationen aus dem Unterbewusstsein zugreifen, diese schneller verarbeiten, analysieren, Beziehungen und
Zusammenhänge herstellen und so schneller Lösungswege finden als Normalbegabte. Nur bei sehr wenigen Menschen
ist diese Filterfunktion so löchrig, dass sie direkt und sehr schnell auf "vollkommen ungefilterte Informationen"
aus dem Unterbewusstsein zuzugreifen können.
Der Savant Orlando Serrell wurde im Alter von 10 Jahren von einem Baseball am Kopf getroffen und erinnert sich
seither an jedes einzelne Detail seines Lebens inklusive jedes gegessenen Cheeseburgers und jedes einzelnen
Regengusses. Das besondere, was die Theorie der Filtermechanismen bestätigen würde, ist, dass er sich auch an
Ereignisse vor dem Unfall in gleichem Maße erinnert.
Menschen mit Savant-Syndrom beweisen, dass wir alles, was wir jemals mit unseren Sinnen wahrnehmen im
Unterbewusstsein abspeichern und diese Informationen zeitlebens nie wieder vergessen.
"Vergessen" ist somit nur eine Filtereigenschaft, die scheinbar Wichtiges von Unwichtigem trennt.
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