Erkenntnisse über das Bewusstsein
Der Arbeitsbreich des Gehirns wird in zwei Bereiche untergliedert, das Bewusstsein und das Unterbewusstsein.
Eine Besonderheit ist das ICH-Bewusstsein, die Entstehung eines "Selbst".
Das Bewusstsein
Das Manifest führender Neurowissenschaftler lautet „Wir haben herausgefunden, dass unbewusste Prozesse bewussten
in bestimmter Weise vorausgehen.“
Alle Aufgaben wie Informationsverarbeitung und das Treffen von Entscheidungen erledigt das Gehirn ausschließlich
im Unterbewusstsein. Deshalb tritt jedes Ereignis, jede Handlungsabsicht und jede Entscheidung des Unterbewusstseins
zeitlich verzögert ins Bewusstsein.
Experimente von Benjamin Libet an freiwilligen Versuchspersonen zeigen, dass das bewußte Erleben eines Ereignisses
um 0,5 bis 2 Sekunden verzögert ist. Der Zeitpunkt des Erlebnisses wird vom Gehirn rückdatiert, so dass die zeitliche
Differenz im Bewusstsein nicht feststellbar ist.
Der Unterschied zwischen bewussten und unbewussten Erlebnissen entspricht dabei der Dauer der Gehirnaktivitäten.
Wenn ein Reiz direkt im Thalamus (Gehirn) kürzer als eine halbe Sekunde andauerte, nahmen Versuchspersonen den
Reiz im Bewusstsein nicht wahr, obwohl sie darauf körperlich reagierten.
Bekannte Gehirnforscher wie Wolf Singer, der Direktor des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung, sind deshalb
der Meinung, dass das Treffen von freien Entscheidungen und freies Denken insofern nicht möglich sind, da unser
Unterbewusstsein alle Entscheidungen schon längst vorweggenommen hat. Demnach gibt es keinen freien Willen.
(TV-Sendung BR-alpha, Geistesblitze,
Prof.
Dr. Wolf Singer über das Bewusstsein)
Nach Dr. Henrik Walter, Professor für Medizinische Psychologie, ist Willensfreiheit eine notwendige Illusion,
eine nützliche, regulative Idee.
Alles was ein Mensch denkt, ist somit eine Illusion, nur ein inneres Modell der Außenwelt.
Das Gehirn erzeugt eine Simulation, die wir Bewusstsein nennen. Das Bewusstsein ist somit nur ein Trugbild
erstellt aus den gespeicherten Informationen (Geschichten und Ereignisse) des Unterbewusstseins.
Das Erscheinen des Bewusstseins im biologischen Nervensystem tauchte in der Evolution erst vor wenigen Millionen Jahren auf.
Das Ich-Bewusstsein dagegen ist nur wenige tausend Jahre alt.
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